Materialien für die Projektionsfläche
Der Begriff Leinwand kommt noch aus der Zeit, wo das Projektionstuch aus gewebtem Leinen oder Baumwolle bestand.
Auch wenn heutige Projektionstücher aus Glasfasergewebe oder Folie bestehen hat sich der Begriff gehalten. Wobei vielleicht manche, die in Google nach dem Begriff Leinwand suchen, die Leinwand zum Malen meinen.
In der Regel sind Projektionsflächen weiß und strahlen das Licht in den Raum zurück, das von einem Projektor auf die Fläche projiziert wird. Dieses Verfahren nennt man Aufprojektion.
Projektionsflächen können aber auch feste Scheiben sein. Speziell für die Rückprojektion werden solche Scheiben eingesetzt, die zur Vermeidung von Hotspots recht komplex aufgebaut sind. Bei der Rückprojektion steht der Projektor hinter der Projektionsfläche und projiziert durch diese hindurch.
Ein spezielles System, was in beide Kategorien fällt, sind transparente holographische Scheiben, die zur Nutzung in hellen Räumen eingesetzt werden und von Vorder- und Rückseite aus betrachtet werden können
Ein weiteres Kriterium zur Klassifizierung der Bildwände ist die Art des Einsatzes, also ob es sich um ein stationäres, also installiertes System oder ein System für den mobilen Einsatz handelt.
Stationäre Systeme
Rollbildwand
Die Klassiker der stationären Systeme sind Rollbildwände, die es mit unterschiedlichen Antriebssystemen gibt: von der einfachsten Rollo-Variante über Kurbel bis elektrisch.
Eine Sonderform der Rollbildwände bilden Tab-Tension-Systeme mit seitlicher Verspannung. Diese reduziert, die nach DIN tolerierte Wölbung des Tuchs.
Rollbildwände werden üblicherweise an der Wand oder an der Decke befestigt oder können auch in abgehängte Decken integriert werden. Spezielle Gehäuse für die Deckenintegration bieten Installationsvorteile durch Auflagewinkel für Deckenpanele und Revisionsmöglichkeiten.
Die Schutzkästen unterscheiden sich in Material, Farben, Formen und Größen. Die Standardschutzkästen sind weiß, rechteckig und bestehen aus Stahlblech.
Großbildwände
Etwa ab einer Bildbreite von ca. 3m spricht man von Großbildwänden. Aufgrund von Größe und Gewicht erfordert die Logistik und Montage solcher Systeme eine gute Planung. Da schwere Tücher auch entsprechende Motorleistung erfordern, sind auch die elektrischen Anschlüsse manchmal komplexer.
Starre Bildwände
Wenn es kein Problem ist, dass die Projektionsfläche stets sichtbar bleibt bieten sich starre Bildwandsysteme an
- Rahmenbildwände: Bei den Rahmenbildwänden wird ein Tuch über einen Rahmen gespannt.
- starre Flächen: einem Stück – oder je nach Größe auch aus Einzelflächen zusammengesetzt
Mobile Systeme
Stativbildwand
Die Bandbreite beginnt bei der Stativbildwand, die es auch heute noch für einfache Anwendungen gibt. Sie sind schnell auf- und wieder abgebaut und lassen sich relativ platzsparend transportieren. Das Angebot reicht bis zu einer Bildbreite von 2m und bietet eine kostengünstige Projektionsfläche.
Fastfold
In der Veranstaltungstechnik für Präsentationen und Konferenzen in Hotels etc. haben sich schnell auf- und abbaubare Systeme mit Aluminumrahmenprofilen und Folientuch mit Druckknopfbefestigung durchgesetzt. Da die Tücher mit Spannung auf den Rahmen geknöpft werden, ist die Planlage ideal.
Das Equipment passt platzsparend in eine Tasche und eignet sich gut für den Transport. Alternativ werden auch Koffer angeboten, die gestapelt werden können und einen optimalen Schutz für das Material bieten.
Diese Systeme eigenen sich mit den entsprechenden Tüchern auch für die Rückprojektion.
Bildwände für schwierige Umgebugen
Unter schwierigen Umgebungen sind bei uns in der Regel helle Umgebungen gemeint. Eine gute Projektion ist umso einfacher möglich, je dunkler der Raum ist. Doch da manchmal auch in hellen Umgebungen gute Projektionen benötigt werden, gibt es dafür unterschiedliche Lösungen für mobile und stationäre Einsätze, rollbar oder starr. Spezielle Materialien sorgen dafür, dass überwiegend das Projektionslicht reflektiert wird und nicht das störende Umgebungslicht. Da dies einen speziellen – teilweise recht komplexen – Aufbau im Material erfordert, sind diese Spezialbildwände jedoch auch teurer. Nicht zuletzt müssen auch die zum gewählten System erforderlichen Randbedingungen eingehalten werden, damit das Ergebnis stimmt. Denn hinter den Systemen steckt keine Zauberei, sondern Physik.